Freitag, 30. Mai 2014

[Rezension] Radiergummitage-Miriam Pielhau

Inhalt:
Maja Pauli hasst die Zahl 35. Wenn es darum geht, ist sie äußerst abergläubig und somit graut es ihr vor ihrem 35. Geburtstag, der bald ansteht. Doch Maja sagt der 35 den Kampf an: Damit dieses Jahr nicht das schlimmste ihres Lebens wird, stellt sie sich selbst Aufgaben, beispielsweise Stricken zu lernen. Doch außer dieses Missionen gibt es noch andere Faktoren in ihrem Leben: Ihr Schauspieljob, ihre Freunde und die ältere Adoptivoma Lina, die sie tatkräftig bei allem unterstützt. Und immer wieder stellt sich Maja die großen und kleinen Fragen des Lebens, die im Prozess des Alterns beantwortet werden möchten.

Meine Meinung:
Es war für mich erst einmal schwer in den Schreibstil der Autorin hineinzufinden und das nicht etwa, weil er schlecht ist. Im Gegenteil, die Autorin schreibt gewitzt und wortgewandt, oft auch philosophisch. Letzteres hat es mir ein wenig schwer gemacht, denn Maja stellt sich Lebensfragen, die man sich erst ca. Anfang 30 beginnt zu stellen. Trotzdem oder gerade deswegen sind die Charaktere alle trotz ihrer kleinen und großen Macken sympathisch und wirken dadurch sehr realistisch. Die Protagonistin Maja ist mir immer mehr ans Herz gewachsen und egal was sie denkt, was sie tut oder welche Fehler sie begeht, sie steht dazu. Auch Majas selbst gestellte Missionen lassen sich interessiert mit verfolgen und die Beziehungen zu Freunden oder Verwandten gestaltet sich oft sehr besonders. Maja erlebt Tage, die sie nie wieder vergessen will und viele Tage, die man am liebsten aus dem Gedächtnis streichen würde, doch wie es nun mal im Leben so ist, muss man die Dinge so meistern, wie sie kommen. Dabei kann der Leser Maja verfolgen und wird auf sprachgewandte Weise auch durch lebensphilosophische Textpassagen gelotst. Eben diese Passagen haben mir manchmal eine Durststrecke beschert, jedoch nicht weil sie schlecht sind, sondern einfach,  weil ich mich für solche Fragen noch zu jung fühle und sie mir einfach noch nie gestellt habe.

Fazit:
Ein Roman zum Nachdenken. Ein Roman der sich auf gewitzte Art und Weise mit den großen Fragen des Lebens nach Glück und Liebe auseinandersetzt. Geeignet für Leser ab Anfang 30 mit offener Altersgrenze nach oben.


Donnerstag, 22. Mai 2014

[Rezension] Phantasmen - Kai Meyer

Inhalt:
 Stellt euch eine Welt vor in der es Geister gibt. Niemand weiß, wo sie hergekommen sind, aber sie stehen an dem Ort an dem die Menschen gestorben sind und nach und nach tauchen immer mehr auf, auch die Geister der vor Jahren gestorbenen. Sie scheinen in grellem Totenlicht und sind ungefährlich- vorerst...Als Emma und Rain an die Unfallstelle ihrer Eltern reisen um ihre Geister zu sehen und so vielleicht Abschied zu nehmen ändern die Geister ihre Haltung: Sie lächeln. Und es ist das böseste Lächeln, das einem je begegnet ist. Nun beginnt die Welt unterzugehen.



Meine Meinung:
Es sollte vorerst gesagt werden, dass alle diejenigen, denen Logik und Glaubwürdigkeit bei einem Buch erwarten an der falschen Adresse sind, denn die Geschehnisse in der Handlung dieses Buches sind oft nicht logisch zu erklären. Darauf komme ich später zurück. Kai Meyer baut hier eine Welt auf, die gruselig und doch zum Teil vorstellbar ist. Was passiert in dieser gut organisierten durch Gesetze gefestigten Welt, wenn etwas Unvorhergesehenes einen großen Schaden anrichtet? Plötzlich stehen Menschen vor unlösbaren Aufgaben, müssen mit Verzweiflung, Angst und Aussichtslosigkeit kämpfen. 'Phantasmen' ist ein spannendes Buch, das mich von Anfang an gefesselt hat, denn endlich gibt es eine Thematik, die sonst noch nicht in einem Jugendbuch angesprochen wurde und egal was auch passiert, es ist mal etwas Neues. Die Handlung kann man nicht anders als spannend beschreiben, es gibt weder Dürrephasen, in denen man am besten das Buch weglegen möchte, noch Stellen, die so absurd erscheinen, dass sie mir das Lesevergnügen erschwert haben. Es ist eine Aneinanderreihung von spannenden und aktionsreichen Ereignissen, die immer wieder neue Aspekte zur Sprache bringen und das Gesamtbild der Handlung vervollständigen. Obwohl man sich als Leser manchmal denkt: "Das ging für die Protagonisten aber ein bisschen zu glatt" oder "Was für ein Zufall, das ausgerechnet das jetzt passiert" finde ich die Gegebenheiten doch passend. Man muss sich nur darauf einlassen. Zur Spannung hinzu kommen die tollen Charaktere, die alle eigensinnig und besonders sind und die manchmal wirklich gruseligen Einzelheiten, die so gut beschrieben sind, dass man einen Schauer nicht vermeiden kann. Alles in allem ist dieses Buch wirklich eine gute Idee und folgt auch in der Umsetzung als tadelloses Beispiel.


Fazit:
Wenn man sich auf dieses Buch einlässt, kann man sich auf fesselnde Lesestunden freuen, in denen man das Buch nicht aus der Hand legen kann.



Donnerstag, 15. Mai 2014

[Rezension] Nachtsonne: Flucht ins Feuerland-Laura Newman


Inhalt:
Novas Alltag besteht aus den immer gleichen Vorgängen in dem großen Hub unter der Erde. Sie ist eine der letzten überlebenden Menschen auf der Welt, die einem Untergang immer näher kommt. Eigentlich darf sie nicht an die Oberfläche, schließlich wird ihr von klein auf eingetrichtert, dass ein Mensch dort nicht mehr überleben kann, aber schließlich erfährt sie eine noch nie erkannte Wahrheit und traut sich, die Ketten zu brechen, die ihr Leben in vorgefertigten Bahnen halten und findet eine ganz neue Welt, anders als sie es sich jemals vorstellen konnte.

Meine Meinung:
Dieses Buch überzeugt durch die Liebe zum Detail und den vielen kleinen Aspekten, die immer wieder hervorblitzen und doch wieder verschwinden, denn obwohl der erste Band dieser spannenden Dystopie auf bestimmte Ereignisse fokussiert ist, gibt es ganz viele Dinge zu entdecken. Es gibt immer wieder Wendungen, neue Erkenntnisse und auch Fragen, die vorher gestellt wurden werden beantwortet, es bleibt jedoch immer genug Raum für die eigene Fantasie. Die Charaktere wirken so realitätsnah, wie man sie nur in einer Welt erleben kann, in der alles zu Grunde gehen wird und auch der Aspekt der Gesellschaftskritik kommt auf keinen Fall zu kurz. An manchen Stellen schmunzelt der Leser, an manchen bangt er, und oft fesselt einen die Welt, die Laura Newman in ihrem Buch aufgebaut hat so, dass man gar nicht mehr aufhören möchte zu lesen. Die Handlung erlebt der Leser durch die Augen der Protagonistin Nova, die nicht nur neugierig sondern auch mutig ist. Mit ihr erleben wir die kleinen Wunder wie Liebe und Freundschaft und die großen Wunder wie der Aufstand gegen festgelegte Formen in einer Welt, die so nahe am Aussterben ist, dass einem leichte Schauer den Rücken hinunterjagen.

Fazit:
Alles in allem eine gelungene Dystopie, die mir aufgrund der Geschichte, der Charaktere und der Welt, die aufgebaut wurde sehr gefallen hat. Ich kann sie jedem empfehlen, der gerne Dystopien mag oder sich mal auf unterhaltende Weise mit den Auswirkungen unserer Lebensart auf die Umwelt auseinandersetzen möchte.